
Roadtrip USA Westküste Kalifornien, Arizona & Nevada
Haudi vom Flughafen Houston, Texas! Eigentlich wollten wir LA ja nur einen kleinen Besuch abstatten… daraus ist aber ein kompletter Westküsten – Roadtrip mit den besten Tourguides ever geworden! Somit kommt jetzt die geballte Californication auf Euch zu! Also schließen Sie Ihre Gurte, stellen Sie die Rückenlehnen aufrecht und klappen Sie Ihre Tische hoch und viel Spaß beim Lesen. 🙂
26.05. – Voller Vorfreude meine ausgewanderte beste Freundin Rici wiederzusehen, zappelte ich aufgeregt vor dem Flughafen in Los Angeles herum. Rici und ihrem Mann Adi ging es wohl ähnlich als sie mit tosendem Hupkonzert mit vollem Karacho vor uns einparkten. Eine riesige Wiedersehfreudeeskalation brach erstmal über uns Vier ein. Die Beiden wohnen unweit vom Flughafen in Marina Del Rey und wir durften die letzten Tage in ihrem schönen Appartement wohnen. Natürlich zusammen mit dem hyperaktivem Fellknäuel aka. Weckdienst Turbo (Den wir jetzt schon ganz furchtbar schrecklich vermissen!!). Wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit Wein und soo vielen Geschichten. Es gab so viel zu erzählen!

27.05. – Wir hatten natürlich eine Vorstellung vom berühmten Los Angeles. Riesige Hochhäuser und Großsstadttrubel blieben aber bei unserer ersten Erkundungstour der Stadt aus. Die Größe der Metropole und die Vielseitigkeit der einzelnen Stadtteile war uns nicht bewusst. Mehr als 40 Veedel (wie der Kölner sagt) liegen in LA. Und die reichen von gemütlichen Beach Towns, über mediterran bebaute Hänge, superreichen Riesenvillen Vierteln, bis hin zu modernen Hafenstadtteilen, Hollywood oder Luxusteile wie Bel Air und Malibu Beach. Ob Dorf, Kleinstadt oder LA Downtown; hier kann man sich seinen Stil aussuchen (wenn man es sich leisten kann). An unserem ersten Tag in der Riesenmetropole besuchten wir kleine Städtchen am Strand wie z.b. Manhattan Beach. Ein gemütliches Örtchen mit schicken Häusern am Strand, Cafés und Restaurants. Vom typischen Ami Baustil sieht man hier eher wenig. Die Häuser sind sehr individuell gebaut und stellen in ihrer Verschiedenheit eine harmonischen Beach Atmosphäre her. Von Marina Del Rey aus fuhren wir in den Süden nach Redondo Beach und Palos Verdes. An einem Klippenhang gebaut, erstreckt sich Palos Verdes in mediterranem Baustil über eine riesige Fläche (alles ist hier irgendwie riesig). Wir haben uns gefühlt wie in Portugal oder Spanien! Die Häuser sind teilweise unfassbar groß und pompös. In Palos Verdes hatten wir sogar Glück und konnten an einer der vielen Aussichtspunkte ein paar Wale aus der Ferne sehen. Auf dem Rückweg fuhren wir durch den größten Containerhafen der Welt nahe am Long Beach gelegen. Long Beach ist ein sehr gemütliche Stadtteil, in dem viele Grachten-ähnliche Kanäle in den Wohngebieten angelegt sind. Wir schlenderten dem Sonnenuntergang entgegen, durch die Kanäle auf Naple Island, sowie an der Belmont Shore entlang. Hübsche Häuser und gemütlich angelegte Gärten geben Long Beach ein richtiges Kleinstadtfeeling. Dennoch werden hier abends die Bürgersteige nicht hochgeklappt! In der Restaurant Straße Second Street aßen wir unseren ersten fetten Burger. (Oh und es sollte nicht der letzte werden 😀 ). Es war super schön die Stadt aus den Augen von Rici und Adi kennenzulernen und so einen ganz anderen ersten Eindruck als erwartet von der Großstadt Los Angeles zu bekommen.
28.05. – Natürlich durften die bekannten Stadtteile aber auf der Route nicht fehlen und so machten wir uns am nächsten Tag früh auf nach Venice Beach. Das amerikanische Venedig mit den vielen Kanälen und dem unfassbar riesigem Sportangebot am Strand wie zum Beispiel der berühmte Muscle Beach von Arni. Venice an sich ist sehr quirlig an der Promenade, wo wir uns zufällig eine Streetdance Show anschauten. Abgeflachte Häuser und die Mischung aus Hippie, Sport und “Gangstastyle”, gibt der Stadt eine ganz eigene Atmosphäre so kann ich es am besten beschreiben). Die Wohngebiete in den Kanälen sind gemütlich. Von Venice ging es weiter Richtung Santa Monica. Auf dem Weg passierten wir Malibu Beach. Eine lange Straße mit ollen Hausfassaden aber einem schönen Strand. Dennoch irgendwie nicht so, wie man es sich vorstellt. In Santa Monica lotsten unsere Guides uns auf den Solsice Canyon Wandertrail in die Santa Monica Mountains. Ein schöner Wanderweg mit toller Aussicht bis zum Strand. Hier ließen wir unsere Drohne steigen, die auch direkt nach kurzer Zeit schon wieder unfreiwillig landete… nämlich am Abhang gut versteckt im dicht bewachsenen Unterholz. 20 Minuten später, mit einem ausgerissenen Baum in der Hand, 3 kg Erde in den Schuhen und ein paar blauen Flecken und Kratzern, hatten wir die Drohne wieder sicher zu ihrem Piloten gebracht :D. In Santa Monica am großen Kirmes- Bootssteg ist übrigens das Ende der Route 66!
29.05. – Marina Del Rey selbst, hat einen großen sehr breiten Sandstrand; den Playa del Rey. Die Strände in LA sind an vielen Stellen sehr ähnlich. Das Wasser ist momentan noch eiskalt und so sind wir bei unserem morgendlichen Spaziergang nur mit dem dicken Zeh ins Nass getaucht :D. Danach ging es ab in die City. In Downtown LA trafen wir dann auf die Hochhäuser, den Stadtverkehr und wuseliges Treiben auf affenheißem Teer. Ehrlich gesagt sind wir nur durchgefahren und es war uns schon genug :). Viele Businessgebäude und unfassbar teure Restaurants gepaart mit viel zu viel Verkehr und überall der Geruch des hier legalen Marihuanas! Hollywood hingegen wirkt um Einiges aufgeräumter. Der Fokus auf Freizeit, Tourismus und Filmbranche ist hier absolut spürbar. In den nahegelegenen Hollywood Hills auf dem sogenannten Runyon Canyon, kann man dem Stadttrubel entfliehen und sich dem grandiosen Ausblick auf die Stadt hingeben. Von oben konnten wir einen Blick auf riesige Luxus Anwesen erhaschen. Wir entschlossen uns auf die Jagt nach teuren Anwesen zu gehen und suchten uns das Haus von Justin Bieber aus :D. Unsere Suche führte uns durch Bel Air und Beverly Hills. Hier kann man den ganzen Tag einfach nur Häuser begaffen. Es ist echt unfassbar, wie viele Menschen im absoluten Luxus auf dieser Welt leben! Justin Bieber haben wir nicht gefunden. Wir standen vor einem riesigen Tor, welches eine gesamte Straße zu einem eigenen Berg absperrte. Irgendwo dort muss es wohl gelegen haben… Als gelungen Abschluss des Tages gab es Kartoffelsalat 😀 endlich mal etwas Heimat!
30.05. – Nach all dem Spaß den wir hatten und einer kleinen Planänderung unserer Route, entschlossen wir uns dazu noch etwas länger in LA zu bleiben. Rici und Adi hatten einen laut ihrer Aussage “kleinen” Roadtrip vorbereitet und so saßen wir am frühen Morgen im Auto auf dem Weg in die Mojave Wüste, die trockenste Wüste in Nordamerika. Unsere Lippen waren instant ausgetrocknet und schon nach wenigen Schritten fühlte man sich komplett dehydriert. Die heiße Quelle in 11 km Entfernung war uns dann auch etwas zu weit und so blieben wir nicht allzu lange. In der Wüste leben wohl riesige Klapperschlangen. Wir haben aber nur eine verhältnismäßig kleine Echse gesehen. Unsere AirBnB Unterkunft lag in Kingman, 528 km weit weg. Auf dem Weg dorthin hielten wir immer wieder an, um die Landschaft zu bestaunen. Unfassbare Weiten erstreckten sich in alle Richtungen und immer wieder überqueren wir ganze Bergketten. Der Weg führte uns ebenfalls über die Route 66. Ein richtiges Wild West Feeling. Immer wieder passierten uns scheinbar endlos lange Züge auf dem Weg. Stundenlang fuhren wir durch trockenes Land und plötzlich erstreckte sich Laughlin vor uns. Eine Stadt die plötzlich mitten in der Wüste erscheint. Hier stärkten wir uns (wie so oft) mit einem Burger. Das ist einfach der erschwinglichste Weg gegen den Hunger. 528 km später um 21:00 kamen wir im Hope House in Kingsman an; ein riesiges Haus nur für uns. Die lange Autofahrt fühlte sich an wie ein Katzensprung. Es ist einfach so schön mit Freunden zu reisen und wir hatten so viel Spaß, grölten Songs mit und genossen die tolle Kulisse entlang der Strecke.
31.05. – Wer hätte gedacht, dass wir nach all den tropischen asiatischen Erlebnissen noch am Randes des Grand Canyon stehen werden?? Also ich nicht! Umso größer war die Vorfreude auf den Canyon. Von Kingsman fuhren wir am nächsten Morgen circa drei Stunden in den Nationalpark. Es war einfach nur der Wahnsinn! Die Farben und die Weite haben uns umgehauen! Wir liefen den Rim Trail Wanderweg entlang und fanden nach einiger Zeit einen weiteren Wanderweg, der direkt in den Canyon führte. Leider war der ungefähr 17 km lang und so entschlossen wir uns für einen kleinen Teil des sogenannten Bright Angel Trails. Im Grand Canyon begegneten uns Elchkühe und riesige Greifvögel. Die Landschaft ist wie nichts Anderes was wir zuvor gesehen hatten. Die Plateaus der Berge sind sehr gerade, beinahe wie abgeschnitten. Ich hätte stundenlang in die Schlucht schauen können. Auf dem Rückweg in unsere Unterkunft hatten wir dann auch noch freie Sicht auf einen mega Sternenhimmel!
01.06. – Pack die Wanderschuhe weg und holt die Dollars raus, es geht nach Vegas, Baby 😀 ! Von Kingsman aus fuhren wir über den bekannten Hoover Damm (der größte Stausee der USA) nach Las Vegas! Was für ein Kontrastprogramm. So langsam kann man gar nicht mehr glauben, was man alles zu Gesicht bekommt! Natürlich mussten wir an ein paar Automaten im Hangover Style spielen. Voller Nervenkitzel dem großen Gewinn entgegen fiebernd drückten wir zu 5 mit Händen und Pfote auf die Knöpfe der Automaten. Zugegeben absolut erfolglos :D. Wir liefen den sogenannten Strip entlang. Eine lange Straße, auf denen sich die Casinohotels in verschiedenen “Themen” aneinander reihen. Man beginnt in einem amerikanischen Teil mit Freiheitsstatue und typischen Bauten und läuft entlang des Strips beispielsweise durch ein nachgebautes Venedig oder auch Paris. Wir waren total begeistert von der Stadt. In all dem Gewusel scheint es doch irgendwie aufgeräumt und der Flair der Wüstenstadt ist ein ganz Eigener. Vor dem Belaggio Hotel ist jeweils zur vollen Stunde eine beeindruckende Wassershow. Nachdem wir unser Spielgeld vollends verzockt hatten, fuhren wir alten Pleitegeier zu unserer nächsten Unterkunft in Pahrump. Ich will gar nicht wissen, wieviele Existenzen nach so einer Vegas Nacht schon über den Jordan gegangen sind…
02.06. – Ein letztes großes Schmankerl hatten unsere beiden Guides noch für uns vorbereitet. Es ging in den Death Valley National Park! Natürlich mit absoluten Insidertipps! Ich hatte nicht auf dem Schirm was es so alles in dem Nationalpark zu sehen gibt! Als Einstieg ging es zum Aussichtspunkt Dantes View, welcher eine grandiose Aussicht auf eine Salzwüste bietet. Beeindruckend und unwirklich zugleich betrachteten wir die Salzfläche, die wie Schnee im Tal lag. Das Tal liegt übrigens 85 Meter unter dem Meeresspiegel! Auf dem Weg in die Tiefe hielten wir am Zabriskie Point. Hier sieht man ungewöhnlich helle Berge, die durch frühere Vulkanausbrüche entstanden waren. Unten angekommen liefen wir durch Badwater Basin; die Salzwüste. Was von oben eher wie ein kleiner Pfad erschien, war von unten nun ein einstündiger Marsch in die weiße Salzlandschaft. Man läuft wie durch Schnee. In der Ferne kann man sogar echten Schnee auf den Spitzen der Berge sehen! Eine absolut unwirkliche Landschaft. Um es noch etwas abwechslungsreicher zu machen, hielten wir nach kurzer Fahrt noch in den Stovepipe Dunes. Eine weitere riesige Sandwüste. Man weiß gar nicht, wie man all diese Eindrücke verarbeiten soll :D. Bis in die Nacht fuhren wir circa acht Stunden zurück nach LA. So waren wir mal eben in drei Bundesstaaten :D.
03.06. – Ein perfekter letzter Tag zum Chillen Zuhause und um all die Erlebnisse zu verarbeiten. Da Adrian arbeiten musste, entspannten wir mit Rici und Turbo auf dem Balkon und bereiteten unsere Weiterreise nach Mexiko vor, denn am nächsten Tag hieß es leider schon Abschied nehmen. Wie schnell die Zeit wieder vergangen ist! Um uns schon mal einzustimmen, gingen wir alle zusammen am Abend zum nahegelegenen Mexikaner in Fishermans Village. Ausgelassen feierten wir unseren Abschied mit ein paar Mojitos (so fällt ja bekanntlich der Abschied leichter).
04.06. – Jetzt sitzen André und ich am Flughafen in Texas und warten auf unseren Weiterflug nach Cancun. Die letzten Tage waren wunderschön und wir vermissen Rici, Adi und Turbo schon ganz schrecklich! Danke für die tolle Zeit bei Euch und bis ganz bald! :*

Am Abgrund Kauais
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2 Kommentare
Caro
Das Bild von Adi und André im Casino ich schnall ab 😂
webgo-admin
Und Turbo nicht zu vergessen 😂