Thailand,  Weltreise

Mae Hong Son Loop – Tag 3, 4 & 5

Diese Route ist einfach unglaublich. Vor lauter Eindrücken komme ich überhaupt nicht zum Schreiben. Ich weiß auch nicht, wie ich all die Eindrücke überhaupt beschreiben soll. Leider gab es bislang auch kein besonders gutes WLAN, welches mir den Bilderupload ermöglichen konnte.

Momentan ist der heißeste Monat des Jahres in Thailand. Unzählige Feuer begegnen uns auf unserer Route. Größtenteils qualmen nur noch vereinzelte Baumstümpfe. Es sind 40° und der Fahrtwind fühlt sich teilweise an wie ein heißer Föhn. Das Wasser hier trägt keine Mineralien und so langsam geht der Elektrolytehaushalt flöten. (Ein Hoch auf Elotrans) Am dritten Tag unserer Route waren wir einfach nur noch müde. Bisher haben wir über 500 km hinter uns gebracht und schon eine ordentliche Bikerbräune :D! Die Strecke ist unglaublich schön. Der gesamte Loop hat übrigens 1864 Kurven. Ein Paradies für die Biker unter Euch! Wir fahren durch Serpentinen in Berglandschaften, vorbei an ausgetrockneten Reisfeldern, rot erdige Hügel, grüner Dschungel und kleine Dörfer, in denen wir immer freundlich begrüßt werden. Andere Touristen sind derzeit nicht unterwegs.. könnte an den Temperaturen liegen. Die Hitze macht einem schon sehr zu schaffen aber wir gewöhnen uns langsam daran. Heute Abend waren es 33 Grad und wir haben es als angenehm kühl empfunden…

28.04. – Buschfeuer und platte Ä*****

Wozu hat André mich da eigentlich angestachelt?? Das habe ich mich echt an dem Tag gefragt. Durch unseren spontanen 2 Nächte Stopp, waren wir Streckentechnisch ein wenig im Verzug. Nach einem gemütlichen thailändischen Frühstück (Mango Reis, frittierte Bananen, Ananas und Pancake), schnallten wir unser Gepäck an die Roller und starteten in den Tag. Ganze 200 km standen heute auf unserem Plan. 200 km ziehen sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h schon etwas :D! Denn schneller geht es heute aufgrund der Schotterstraßen, Schlaglöcher und der steilen Auf- und Abgänge nicht. Die letzte Stunde war es schon hart im wahrsten Sinne… Unsere Popos mussten schon echt was aushalten. Der erste Halt sollte der höchste Berg Thailands werden, der Doi Inthanon. Hier ist wirklich der Weg das Ziel. Die Landschaft ist der Hammer! Oben auf dem Berg, auf 2.565 m war es angenehm frisch, sodass man sogar eine Jacke brauchte! Auf dem Weg bergab wurden unsere Bremsen durch die Hitze immer schlechter. So hieß es langsam fahren! Der Nationalpark des Doi Inthanon ist sehr groß. An jedem Park wird ein Ticket verlangt, welches man für wenig Geld direkt am Eingang kaufen kann. Immer wieder hielten wir an, um etwas zu trinken, oder kleinen Wanderpfaden zu folgen, die uns manchmal ins Nichts und manchmal zu wunderschönen Wasserfällen, wie dem Huai Sai Lueang Waterfall führten. Für die Nacht fanden wir ein einfaches, nettes Hotel am Straßenrand entlang unserer Route. Da momentan Nebensaison ist, findet man quasi überall ein günstiges Zimmer.

29.04. – Wer bremst verliert…

140 km sollten es am Folgetag werden. Um nicht wieder allzu sehr in die Hitze zu geraten, starteten wir etwas früher zu unserem ersten Halt, dem Mae Salut Nature Trail im gleichnamigen Nationalpark. Hier ging es ganz schön steil bergauf! Auf dem Wanderweg begegneten uns zahlreiche Spinnen mit unfassbar langen Beinen.. uah! Die angepriesenen Wasserfälle fanden wir bis auf Einen nicht. Es ist einfach momentan zu wenig Wasser in den Flüssen. Dafür sahen wir eine Schlange, die aber so viel Angst vor uns hatte, dass sie sich gleich eine Klippe runterstürzte als sie uns hörte. Keine Sorge; sie hat es überlebt. Auf dem Weg nach unten gab es dann einen kleinen Schockermoment; Andrés Bremse wurde so heiß, dass sie plötzlich einen komplett Ausfall erlitt! Mit vollem Körpereinsatz bekam er den Roller aber wieder zum Stehen! So entschieden wir uns dann, den Berg im Schneckentempo runter zu kriechen. Unsere Mittagspause verbrachten wir in Mae Hong Son mit authentischer Thai Küche, die mir die ganze Schnute aufheizte! Sau scharf! Ich glaube die Köchin hatte ihren Spaß zuzusehen, wie oft ich mir die Nase putzen musste :D. Nicht falsch verstehen, die Menschen hier sind wirklich unfassbar nett und hilfsbereit. Als letzten Stopp überquerten wir einen Bambus Trail zu einem Tempel. Die Brücke war menschenleer und bot uns einen weiten Blick über Felder. In der Ferne entdeckten wir Kühe, Wasserbüffel und viele verschiedene Vogelarten. Als wir unser Resort am späten Nachmittag erreichten, hab ich mich vor Freude fast überschlagen als ich den Pool entdeckte! Ich glaube es hat gezischt als wir ins Wasser gesprungen sind :D. Abends haben wir uns dann erstmal ganz gemütlich einen TV-Abend gemacht und uns auf einer Terrasse am Fluss alle Game of Thrones Folgen der neuen Staffel reingepfiffen :). So ein Fernseh-Abend ist schon schön :).

30.04. – Dunkler Höhlenmarsch und Hippiestadt Pai

Der wohl streckentechnisch entspannteste Tag auf unserer Tour sollte in Pai enden. Nur 60 km! easy 🙂 Am Morgen fuhren wir los zum Los zum Lod Cave. Einfach nur mega! Wir haben uns gefühlt wie Indiana Jones :D. Eine unglaubliche Höhle, die wir mit einem Guide und einer Öllampe im Dunkeln erkunden durften. Über 50.000 Schwalben tummelten sich am riesigen Höhleneingang und flogen in einem großen Kreis auf der Jagt nach Insekten umher. Ein spektakulärer Anblick! Und auch ein Glücksmarsch wenn man nix abbekommt vom ganzen Schwalbenmist :D!Nach einigen Schritten standen wir im Innern der Höhle. Es war stockdunkel. Durch das Licht der Öllampe ließen sich die Umrisse der unzähligen Stalagmiten und Stalaktiten erkennen und die Größe der Höhle erahnen. Von weit oben klangen die Geräusche der Fledermäuse zu uns herunter. Mit einer Taschenlampe konnten wir sie zu Tausenden an der Decke der Höhle erkennen. Einen Teil der Höhle mussten wir mit einem Bambus Boot durchqueren. Im Wasser tummelten sich riesige Wälze. Die Atmosphäre in der Höhle ist nur schwer zu beschreiben. Es war einfach faszinierend und imposant. Höhlenmalerei von vor 3.000 Jahren und menschliche Überreste, die älter als 13.000 Jahre sein sollten wurden hier gefunden. Ebenfalls alte Boote, die vor 3.000 Jahren genutzt wurden um die Höhle zu durchqueren. Ich hätte noch ewig durch die Gänge laufen können. Ein richtiges Abenteuer!

Die weitere Fahrt war sehr entspannt. Die Straße war wieder perfekt ausgebaut und bot herrliche Aussichten und spaßige Kurven. So langsam kann ich Andrés Motorradfimmel verstehen :). Die hügelige Landschaft sieht wirklich trocken aus. Viele weitere Brände und Menschen, die auf die Regenzeit warten. In Pai angekommen wurden wir gleich von der entspannten Atmosphäre gepackt. So buchten wir gleich zwei Nächte in einem schönen Resort am Fluss in einer gemütlicher Bambushütte. Da wir noch genug Zeit hatten, erkundeten wir heute noch die Gegend rund um Pai, dem Hippiestädtchen. Wir nahmen uns für den Nachmittag den Land Split vor. Hier wurde auf dem großen Grundstück eines Bewohners die Erde durch mehrere Beben aufgerissen. Eigentlich nicht so spektakulär, doch drum herum hat der wirklich liebe Mann einen schönen Rundweg geschaffen. Man schaut sich die Erdrisse an, wandert durch eine Bananenplantage und durch Kräutergärten. Am Ende hat er einen Stand mit kleinen Snacks aus seinem Garten und selbstgepresstem Saft. Er schenkt alles gratis aus und belässt die Bezahlung auf freiwilliger Basis. Ein schönes Konzept und definitiv einen Halt wert! Für den Sonnenuntergang fuhren wir zum Pai Canyon. Hier spazierten wir erstmal zwei Stunden durch die schöne Landschaft auf den kleinen Pfaden entlang der Abgründe. Festes Schuhwerk ist hier von Vorteil! (Da Pai voller Hippies ist, laufen viele Barfuß.. kann ich nicht empfehlen…) Für den Sonnenuntergang wurde es dann echt voll! Ist wohl kein Geheimtipp mehr. Am Abend genossen wir ein leckeres Streetfood auf der Walking Street. Hier gibt es neben den Restaurants und Klamottenläden (ausschließlich Hippie Style) auch noch einige Bars. Nach so einem aufregenden Tag, schmeckt ein Cocktail dann doppelt gut ;).

Morgen werden wir Pai und Umgebung noch weiter erkunden. Es sind noch 146 km bis wir wieder in Chiang Mai sind. Dann hört ihr wieder von uns!

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