Vietnam,  Weltreise

Lost in the Jungle

21.04. – 23.04. – Ninh Binh – Berge, Dschungel und Muskelkater

Als wir vom Zug in das Taxi gewechselt haben und die ersten Minuten durch die Landschaft rund um Ninh Binh fuhren, war die ganze letzte Nacht im Zug sofort vergessen. Wir waren völlig überwältigt von der sogenannten “trockenen Halong Bucht”. Der Landschaftskomplex Trang An besteht aus mega vielen Karst-Bergen und Tälern, umgeben von Flüssen und sattem Grün. Unzählige Höhlen befinden sich entlang des Flusses im Innern der Berge. Seit 2014 gehört Trang An sogar zum Natur- und Kultur Denkmal des UNESCO- Welterbes. Unser Hostel, das Trang An Mountain House, lag direkt inmitten der Berge, zentral zu unseren geplanten Ausflugsorten. Das passende Gefährt für die Ausflüge gab es gleich am Hostel zu mieten (Tomekk; ja, André hat es wieder getan 😀 ). Unser vierter Mietroller.

Kurzer Roller Exkurs; Jedes Mal, wenn wir einen Roller mieten, überlegen wir einen eigenen Blogeintrag über die Sicherheitszustände der Roller zu schreiben :D. Unser erster Roller in Kambodscha war des Bremsens nicht mächtig. Das war aber nicht so schlimm weil wir mit dem platten Vorderreifen eh nicht so schnell fahren konnten. Wie schnell genau, dass weiß man nicht. Bisher hatte noch kein Tacho funktioniert. Der Zweite Roller litt unter erheblichen Problemen mit der Lenkung. Der Lenker kannte nur komplett Einschlag oder geradeaus. Das macht ihn natürlich besonders schnittig in den Kurven… Auch der Dritte wies erhebliche Mängel in Punkto Bremse und Lenkung auf. Das war dann sogar so schlimm, dass wir den Roller nochmal gewechselt haben. Wie durch ein Wunder, war diesmal fast alles den Umständen entsprechend gut! Lediglich der Rückspiegel klappte immer wieder nach unten… Aber so viel wie hier gehupt wird, braucht man den ja eh nicht… 😀 Ich werde hierzu definitiv noch einen separaten Artikel verfassen! Für unsere einwöchige Roller-/ Motorrad Tour in Chiang Mai, müssen wir definitiv etwas Recherche betreiben, um einen geeigneten Fahruntersatz zu finden!

Zurück zu unserer Ankunft in Ninh Binh. Da wir also am 21. relativ früh ankamen, fuhren wir direkt in den 50 km entfernten Nationalpark Cuc Phuong. Anderthalb Stunden Fahrt auf unserem Zweirad. Po Schmerz, Hitze aber dafür eine Landschaft, die all das in den Schatten stellt. Wir sahen viele Wasserbüffel und Reiher in den Flussbetten. Einige kreuzten sogar die Straße vor uns. Im Nationalpark selbst, fährt man nochmal 20 km bis zum Wanderweg. Und auf diesem Weg haben ich so viele Schmetterlinge gesehen, wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Wusstet ihr, dass Schmetterlinge in großen Gruppen in einer langen Schlange fliegen? Einige Kollisionen ließen sich leider nicht vermeiden. Am Rundweg  angekommen, liefen wir natürlich direkt los, ohne mal auf die Karte zu schauen wie weit es ist und welche Richtung man geht… Somit passierten wir nach kurzer Zeit den 1000 Jahre alten Baum, und dachten kurzum, wir hätten uns verlaufen. Irgendwie fühlte es sich nicht wie eine Runde an… Apropos 1000; es waren, wie so oft im Vietnam, 1000-sende Stufen, die uns durch die Dschungellandschaft führten. Unfassbar anstrengend bei der Hitze. Meine Waden bestehen nur noch aus Muskelkater 😀 . Wir liefen einfach immer weiter und weiter, bis wir endlich auf entgegenkommende Einheimische stießen. Hier wurden wir aber anscheinend nicht verstanden. Es wäre nicht viele Abzweigungen gewesen, dennoch verunsicherte der dichte Dschungel einen irgendwie.  Internet und GPS ging irgendwie auch nicht. So langsam wurden wir nervös. Hätten wir doch mal auf die Karte geschaut! Nach einer weiteren Stunde befanden wir uns plötzlich erleichtert wieder am Ausgangspunkt. Naja also es ging halt letztlich im Kreis… War ja eigentlich nicht so schwer :D. Für alle diejenigen, die auch den Rundweg machen möchten, hier mal die Karte:

Kleiner Rundweg im Nationalpark Coc Phuong

Weiter unten im Cuc Phuong Nationalpark liegt eine Höhle, welche einst von Steinzeitmenschen bewohnt wurde. Mit Taschenlampen betraten wir den dunklen Vorraum. Im Innern befanden sich rutschige Metallleitern, die wir natürlich gleich emporstiegen. Man kann sich kaum vorstellen, dass die Urmenschen in dieser feuchten, dunklen Höhle gewohnt haben. Bevor es dunkel wurde, machten wir uns auf den Rückweg. Irgendwie wurde es aber ungewöhnlich schnell und früh dunkel. Ein Gewitter lag uns auf den Fersen. Also zuerst hatten wir uns noch einen Spaß daraus gemacht, vor dem Regen davon zu fahren. Als wir aber abbogen und voll ins Unwetter fuhren, war der Spaß sehr schnell vorbei. Also vorab gesagt; in Deutschland wäre direkt mal ne Unwetterwarnung rausgegangen! Uns ist ein Staubsturm (falls es sowas gibt) um die Ohren gepeitscht. Der Wind wurde so heftig, dass wir nicht weiter fahren konnten. 3 km vor dem Hostel gaben wir auf. Monsun Regen, Sturm und 3 kg Sand im Auge… das war etwas viel und wir stellten uns bei einer Familie in der Garage unter. Als der Wind nachließ, fuhren wir rasch zum Hostel. Das Gewitter dauerte die ganze Nacht an.

Am nächsten Morgen begrüßte uns aber schon wieder die Sonne! Es ging per Rollertrip zum nahegelegenen Trang An Bootsausflug. Hier erwartete uns eine dreistündige Tour inmitten der Kalkfelsen durch Höhlen und vorbei an alten Pagoden. Die Landschaft hier ist einfach nur mega! Unser Boot teilten wir uns mit einem vietnamesischen Paar. Per Google Translation versuchten wir uns zu verständigen und lernten ein paar Wörter auf vietnamesisch. Bei der Bootstour ist es gern gesehen, wenn die Bootsinsassen kräftig mitpaddeln. Dementsprechend mussten wir uns danach auch erstmal stärken. Am River View Restaurant (Xa Ninh Xuan, H. Hoi Lu, Ninh Ninh Binh), ganz in der Nähe, gab es neben einer guten Mahlzeit auch noch einen grandiosen Blick auf Felsen und Fluss. Frisch gestärkt ging es weiter nach Hang Mua.

Vorsicht Abzocke beim Parken! Hier muss man einfach durchfahren bis zum Ticketoffice und dort parken. Als Hostel Gast kann man umsonst parken, ansonsten sind es 10.000 Dong (38 Cent).

Auch hier stößt man auf viele Treppen! Die Aussicht, die der Felsen auf den Fluß und die Landschaft bietet, ist unfassbar schön. Ninh Binh ist jedenfalls ganz oben auf unserer Favoritenliste gelandet!

Unser Trip nach Hanoi war wieder mal übers Hostel am günstigsten. 200.000 Dong (fast 8€) für zwei Personen inklusive Pick Up am nächsten Morgen um 9:00 im Luxus Minibus. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir bereits in Hanoi an. Auch hier steht wieder einiges auf unserer Liste! Wir sind gespannt, wie der letzte Stopp im Vietnam für uns wird, bevor es weiter nach Chiang Mai, Thailand geht! xoxo

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