Vietnam,  Weltreise

Mit Schmiergeld in den Vietnam

10.04. – 11.04. – Sihanoukville – One Night Stand ohne Frühstück

Von der Traumkulisse Koh Rongs in die für uns bisher dreckigste Stadt Kambodschas; Sihanoukville. Vor einigen Jahren galt die Stadt noch als Geheimtipp unter Backpackern. Nun sieht man eine Baustelle angereiht an die Nächste. Die Müllberge wachsen neben Bergen von Bauutensilien und es liegt der Geruch von Müll in der Luft. So stapfen wir mit unseren Rucksäcken über die stark befahrenen Straßen, durch die staubige Bauschuttluft und suchen unser Hostel in der Hitze. In einer kleinen matschigen Gasse zwischen zwei Baustellen werden wir fündig. Die Klimaanlage im Zimmer ist kaputt. Wir schwitzen. Wir haben Hunger und finden im Essen einen Käfer… Oh man. Nur diese eine Nacht und nein, es wird kein zweites Date mit Sihanoukville geben. 😀 Es ist wirklich schade zu sehen, wie unzählige Chinesische Investoren hier mit riesigen Baukomplexen das ursprüngliche Bild verschandeln. Ich hoffe, dass sich aus all den abgeschlossenen Bauprojekten eine florierende Stadt entwickelt. So wie es mal angepriesen war, ist es jedoch längst nicht mehr.

11.04. – 13.04. Puh Quoc, Vietnam

Am nächsten Morgen geht es in den ersten Minivan des Tages Richtung Vietnam. Insgesamt wechselten wir in den nächsten 6 Stunden fünf mal das Gefährt. An der Grenze in Ha Tien stieg die Gruppe aus dem Minivan aus und wir wurden gebeten, unsere Pässe vorzuzeigen. André und ich hatten vorab, ganz vorbildlich ein Visum beantragt. Irgendwie fanden das die Beamten an der Grenze anscheinend merkwürdig und riefen uns an den Schalter. So ließen sie die Gruppe gehen und wir blieben alleine zurück. Nach längeren Diskussionen stellte sich heraus, dass wir 5$ zahlen sollten, um den Ausreisestempel zu bekommen. Unsere Pässe wurden jedoch nicht rausgerückt. Die Gruppe lief derweilen schon Richtung nächstem Minivan auf der anderen Seite der Grenze. Nun kamen wir aber langsam ins Schwitzen. Als André die 5$ zahlte und dabei noch etwas mehr “als Trinkgeld” dazu legte, flogen die Stempel geradezu in unsere Pässe und wir konnten, wie durch ein Wunder die Grenze mit unseren Pässen passieren. Okaaaay…Wir rannten mit unseren Rucksäcken der Gruppe hinterher. So geht das also hier… willkommen im Vietnam 😀 Ich war echt heilfroh, als die Fähre von Ha Tien aus endlich unser Ziel erreichte – Phu Quoc, Vietnam. Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieser erste Eindruck keinesfalls die Freundlichkeit der Vietnamesen widerspiegelte.

Das Tropicana Resort auf Puh Quoc war eine Oase und lag zentral auf der Insel in der Nähe der Stadt Duong Dong. Anscheinend wollte es der Vietnam gleich wieder gutmachen und so bekamen wir ein Upgrade für unser Zimmer. Unsere Terrasse ragte über den Ong Lang Beach, an dem man unbeschreibliche Sonnenuntergänge bestaunen kann. Sogleich ließ ich mir dort mit einer Tasse Kaffee nieder und lauschte dem Meer. Abends schlenderten wir über den Night Market in der Stadt, aßen uns am leckeren Street Food satt und nahmen noch ein paar Bier in den einer der zahlreichen Bars mit. 3 Nächte in schönster Kulisse.

Die Insel hat unheimlich viel zu bieten; wunderschöne Strände, Pfefferfarmen, dicht bewachsenen Wälder, kleine Nachbarinseln und Wasserfälle. Um all dies zu entdecken, mieteten wir uns einen Roller für ca. 6$/ Tag und machten uns auf Erkundungstour. Mit dabei; unsere Reisebuddys Amelie und Theresa :). Der erste Wasserfall war leider nicht auffindbar, da dieser komplett ausgetrocknet war.. Der Weg dorthin führte jedoch über eine sehr alte Hängebrücke und so hatten wir dennoch einen kleinen Erlebnisfaktor an diesem ersten Stopp. Wir gingen einzeln und vorsichtig über das unter unserem Gewicht ächzende Holz. Am Suoi Tranh Wasserfall hatten wir dann etwas mehr Glück. Hier ist definitiv auch der Weg das Ziel. Für ca. 50 Cent Eintritt betritt man einen wirklich schönen kleinen Wanderweg entlang des Wasserfalls. Zu Regenzeit müsste hier eine Menge Wasser zu sehen sein. Doch auch während der Trockenzeit ist dieser Park einen Besuch wert! Man kann durch das ausgetrocknete Flussbett laufen und jede Menge Frösche und Echsen entdecken. Wir ließen den Tag am schönsten Strand der Insel; Sao Beach ausklingen. Ein wunderschöner weißer Sandstrand im östlichen Süden Phu Quocs.

Am Folgetag organisierten wir uns eine Tour, um die kleineren Nachbarinseln zu erkunden. Inselhopping am südlichen Zipfel Phu Quocs . Einsame Inseln, die teilweise durch die längste Seilbahn der Welt (7,8 km) miteinander verbunden sind. Wir entschieden uns jedoch für ein Boot. Es gab zwei Stopps zum Schnorcheln an einsamen Stränden und wunderschönen Korallenriffs, sowie einen Stopp an einem schönen Strand auf einer der Inseln. Den Abend haben wir in einem Strandclub verbracht. Die Art “Party” war uns aber irgendwie suspekt… Neben uns fiel ein Mädel nach einem Lachgasballon vom Stuhl, auf der anderen Seite hing ebenfalls jemand über seinem Stuhl und kämpfte anscheinend mit seinem Alkoholpegel…Die Tanzfläche blieb, bis auf ein paar Showeinlagen von Vietnamesischen Tänzerinnen leer.

Der Tourismus breitet sich stark aus in dieser Gegend. Auch auf Phu Quoc kann man einige Baustellen sehen, an denen große Hotelkomplexe in Zukunft ihren Platz finden sollen. Ob es in den nächsten Jahren noch so idyllisch bleiben wird, bezweifle ich ehrlich gesagt ein wenig. Wer es also ursprünglich und natürlich mag, sollte schnell die Koffer packen! 🙂

Jetzt sitzen wir am Flughafen. Heute früh wird es erst nach Saigon (Ho Chi Minh) gehen, und direkt abends weiter nach Nha Trang. Da wir bisher schon einige Städte gesehen haben, machen wir in Saigon lediglich einen Zwischenstopp, um die Stadt über den Nachmittag zu erkunden. Wir alten Kulturbanausen :D! Ihr hört von uns! Liebste Grüße!

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